Sheng-Hua Pei

Mitarbeiterin
China

Ich bin Krankenschwester im Alzheimer-Zentrum des Ordens in China.

 

Ich bin nicht imstande, das Glückgefühl zu beschreiben, das ich empfinde, wenn ich an die drei Jahre denke, die ich bisher mit den Senioren unseres Altenpflegeheims zugebracht habe. Von ihnen habe ich Wertvolles gelernt!

 

Es mag einfach erscheinen, mit älteren Menschen zusammenzuleben. Doch es kann auch sehr schwierig sein, ein Vertrauensverhältnis zu ihnen aufzubauen, vor allem zu denjenigen, die Kommunikationsschwierigkeiten haben oder ihren eigenen physischen und psychologischen Verfall erleben.

 

Vor einiger Zeit versuchte ich, Kontakt zu einer neuen Heimbewohnerin herzustellen. Ehe sie zu uns kam, hatte sie einen Monat lang nicht mehr gebadet und sich nicht die Haare gewaschen. Wir konnten sie nicht überzeugen, sich selbst zu waschen, und beschlossen daraufhin, diese Aufgabe selbst zu übernehmen.

 

Ich begann, sie sorgfältig zu waschen und sprach dabei ganz einfühlsam mit ihr. Es dauerte nicht lange, und schon begann sie, sich selbst zu waschen. Nach dem Bad sagte sie mir immer wieder „Danke“ und wischte mir den Schweiß von der Stirn.

 

Wie soll ich das Glück und die Zufriedenheit schildern, die ich dabei erleben durfte! Seit diesem Augenblick ist diese Dame immer sehr freundlich zu mir gewesen, und eines Tages kam sie auf mich zu und sagte: „Ich danke dir von ganzem Herzen. Da, nimm diese Socken!“ Sie holte Socken aus ihrer Tasche und schenkte sie mir. Und mit ihren Worten offenbarte sie ihren unschuldigen, gutmütigen und freundlichen Charakter.

 

Wenn diese alten Menschen, die ich so gut kennenlernen durfte, sterben, ist es für mich sehr wichtig und bedeutungsvoll, die letzten Augenblicke ihres Lebens mit ihnen zu teilen, als wahre Freunde.

Österreichische Ordensprovinz des Hospitalordens des heiligen Johannes von Gott
Taborstraße 16
1020 Wien

ÖSTERREICHISCHE ORDENSPROVINZ

des Hospitalordens des
heiligen Johannes von Gott

"Barmherzige Brüder"

Taborstraße 16

1020 Wien

 

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