Angelo Sala OH

Bruder
Italien

Darf ich mich vorstellen? Ich heiße Frater Angelo und bin 50 Jahre alt. Seit 30 Jahren bin ich Barmherziger Bruder.

 

Derzeit bin ich Oberer unserer Gemeinschaft in San Maurizio Canavese bei Turin, die unter anderem auch zur Aufnahme von Ordensinteressenten bestimmt ist. Unsere Gemeinschaft ist Teil des Reha-Krankenhauses. Meine Mitbrüder sind alle im Krankenhaus tätig. Gemeinsam mit unseren Mitarbeitern bemühen wir uns, den Geist unseres Ordensgründers, des heiligen Johannes von Gott, und das Charisma der Hospitalität zu entfalten und zu bewahren. Außerdem bin ich Verantwortlicher für Berufungspastoral der Lombardischen Ordensprovinz.

 

Meine Berufungsgeschichte beginnt 1980, als ich – dank des freiwilligen Einsatzes in einer unserer Einrichtungen – die Barmherzigen Brüder kennenlernen durfte. Das Beispiel und Zeugnis dieser Brüder, die sich um die Kranken bemühten und dabei die einfachsten Dienste verrichteten, haben mich sehr berührt. Ich beobachtete, wie sie sich mit Leib und Seele für das Wohl der Kranken einsetzen und auf deren Bedürfnisse antworteten. Genau dies veranlasste mich zur Entscheidung, in den Orden einzutreten und den Weg des geweihten Lebens zu gehen. Die Feierliche Profess feierte ich im Jahr 1984.

 

In meiner Ausbildungszeit habe ich wichtige Lehren erhalten, immer im Zusammenhang mit einem soliden und stimmigen Zeugnis der Hospitalität, des Gebetes und des brüderlichen Zusammenlebens. Meine Ausbilder haben mich immer gelehrt, wir Barmherzige Brüder sollen unsere Zeit dem Gebet und dem Dienst am Kranken widmen. Entscheidend waren sicher auch die Einführungen in das Charisma der Hospitalität.

 

Noch heute bemühe ich mich, den anderen und insbesondere den Mitarbeitern dank meiner guten Ausbildung den Geist unseres Ordensgründers nahezubringen: nämlich den kranken Menschen in den Mittelpunkt zu stellen und den Menschen in seiner Ganzheit zu pflegen.

 

Vieles haben mir meine Oberen mitgegeben, und vieles geben sie mir immer noch mit – vor allem wenn sie mich daran erinnern, wie wichtig es ist, auch unseren Mitarbeitern zur Seite zu stehen. Sie anzunehmen, auszubilden und Seite an Seite mit ihnen zu arbeiten, damit sie jenen Geist der Hospitalität verstehen können, der unseren Orden kennzeichnet.

 

Von grundlegender Bedeutung ist das Gebet. Johannes von Gott verbrachte viele Stunden im Gebet zu. Er hatte eine tiefe Beziehung zu Gott und tat nichts, ohne ihn allem anderen vorzuziehen, nach dem Motto: „Gott vor und über allen Dingen der Welt.“

 

Wichtig ist es meiner Ansicht nach auch darauf hinzuweisen, dass wir unser Leben als Ordensbrüder Christus schenken, indem wir den anderen dienen. Wir müssen echte Zeugen der barmherzigen Liebe des Vaters sein.

 

Wir sollen frohe Menschen sein, die ihr Leben gerne Christus geweiht haben. Um dies zu erreichen, müssen wir einen innigen Dialog mit ihm führen. Wir müssen Zeit im Gebet verbringen und unseren Mitarbeitern und den Kranken beistehen.

 

Ein weiteres Verhalten, das wir nicht aufgeben dürfen, ist der direkte Dienst am Kranken. Wann immer es uns möglich ist, sollten wir auf die verschiedenen Stationen gehen. Aus meiner Erfahrung als Oberer habe ich gelernt, dass uns der tägliche Gang durch die Stationen ein besseres Gespür für die Nöte und Sorgen der Kranken und der Mitarbeiter gibt und hellhöriger macht. Ich fühle mich den verschiedenen Problemen, die entstehen können, verbundener, und die Schwierigkeiten des täglichen Lebens, die durch die komplexe Aufgabe der Verwaltung eines Krankenhauses entstehen, können gemeinsam bewältigt werden.

 

Ich glaube, dass wir auch heute noch die Schritte des hl. Johannes von Gott in den Gängen unserer Krankenhäuser hören können und dass wir ihm dabei zuschauen können, wie er sich zum Kranken hinunterbeugt, um den Schweiß von seiner Stirn zu wischen.

Österreichische Ordensprovinz des Hospitalordens des heiligen Johannes von Gott
Taborstraße 16
1020 Wien

ÖSTERREICHISCHE ORDENSPROVINZ

des Hospitalordens des
heiligen Johannes von Gott

"Barmherzige Brüder"

Taborstraße 16

1020 Wien

 

Tel.: 0043 1 21121 1100

Fax: 0043 1 21121 1120

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